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Sommertouren: Experten-Tipps fürs leichte Packen

Du bist auf der Suche nach Ratschlägen von Profis, die dir helfen, Dich für deine diesjährigen Touren optimal zu organisieren? Mit dem praktischen Packratgeber des Athleten Howard Dracup kannst Du deine Bergtouren perfekt planen...

Bei Montane legen wir großen Wert darauf, dass Du deine Outdoor-Ausrüstung vielseitig für unterschiedlichste Touren verwenden kannst. Diese Philosophie liegt auch unser Frühjahr /Sommer-Kampagne "Made for More" zugrunde (mehr dazu auf unserer Sonderseite).

Wir glauben, dass Du mit weniger Gepäck Deine Touren mit all ihren Facetten mehr genießen kannst. Beim Packen geht es nicht allein um den richtigen Rucksack, sondern auch um die richtige Wahl der Ausrüstung. Deshalb haben wir uns mit dem Montane-Athleten und Ultraläufer Howard Dracup unterhalten, der durch seine langjährige Erfahrung seine Ausrüstung perfektioniert hat.

Wieso wenig Gepäck?

Für viele ist es oft schwierig, die richtige Wahl zu treffen. Deshalb ist vielseitige Einsatz der Ausrüstung, die Du mitnimmst so wichtig. Ziel ist es, mit einem Minimum an Ausrüstung ein Maximum an Nutzen zu erzielen und ein Minimum an Gewicht zu erreichen, ohne Deine Sicherheit zu gefährden. Schließlich willst Du Dich in den Bergen schnell, leicht und sicher bewegen können.

Als Erstes musst Du dir also Gedanken über die Materialien und die Eigenschaften der Kleidung machen. Ist sie warm, ist sie wasserdicht, ist sie winddicht, wie gut lässt sie sich komprimieren und wie viel wiegt sie? Ist sie synthetisch, was passiert, wenn sie nass wird und wie schnell trocknet sie? Aber das ist nur der Anfang... dann gibt es natürlich noch den Rest wie Verpflegung, Erste Hilfe Set und CO.

Running in the Peak District Nationa Park | Montane

Je nach Art der Tour müssen alle oben genannten Faktoren berücksichtigt werden, ebenso wie die Jahreszeit und die Wettervorhersage, bevor du mit dem Packen beginnst.

Den Wetterbericht checken

Das Wetter ist entscheidend dafür, was Du einpacken musst. Deshalb solltest Du Dich unbedingt informieren, bevor Du losfährst! Ich verwende eine Kombination aus 3 verschiedenen Quellen: Bergwetterbericht, Wetterdienst und MWIS. Wenn eine der Apps auch nur andeutet, dass das Wetter kalt, nass oder windig sein könnte, gehe ich immer vom Schlechteren aus und packe entsprechend ein (auch wenn die anderen beiden Apps das nicht vorhersagen!).

Sollte das Wetter sehr heiß werden, empfehle ich dir, zusätzlich Sonnencreme oder einen Hut oder Schirm und etwas leichtere Kleidung einzupacken. Deshalb ist es immer am besten, wenn Du deine Tourenplanung mit einem Blick auf das Wetter beginnst.

Wenn ich weiß, wie das Wetter sein wird, und auch die Jahreszeit berücksichtige, kann ich mit der Auswahl meiner Ausrüstung beginnen. Ich beginne damit, was ich anziehen werde, und das ist in der Regel immer eine Kombination aus wasserdichter Kleidung, Isolierung, Baselayer, Mütze und Handschuhen.

 

Tagesunternehmungen

Nehmen wir an, ich mache in den wärmeren Monaten einen 20 Meilen Berglauf. Es wird 18 Grad warm, windstill und keine einzige Wolke ist am Himmel. Als wasserdichte Kleidung nehme ich meine Podium Waterproof Jacke und Hosen mit. Ich liebe sie, weil sie so leicht sind und sich ganz klein zusammenpacken lassen, mich aber trotzdem schützen, wenn das Wetter umschlägt. Ich ziehe meine Dragon Shorts, mein Dragon Zip Tank oder mein Dragon Zip T-Shirt an und meine Trucker-Kappe aufsetzen, um mich vor der Sonne zu schützen.

Meine gesamte Ausrüstung trage ich in einer Packweste wie die Gecko VP. Sie hat genau die richtige Größe. Zusätzlich hat sie eine Notfallpfeife an einem der Reißverschlüsse (alle Gecko VP Packwesten haben diese). Ich beginne immer mit einem leeren Trockensack und verwende dafür am liebsten die Montane 6L Packsäcke. Die Reihenfolge, wie ich meinen Trockensack packe, richtet sich danach, was ich am wenigsten benötige. Ganz unten packe ich also mein Notbiwak hinein - ich verwende einen Biwacksack der Marke SOL.

Running in the Lake District | Montane

Dann kommen Mütze und Handschuhe. Da es Sommer ist, würde ich eine Via-Stretch-Mütze und Power-Dry-Handschuhe verwenden, damit meine Tasche schön leicht bleibt. Ich packe auch einen Ersatz-Baselayer ein, zum Beispiel ein langärmeliges Dart-Top. Auch wenn es 18 Grad warm ist, wird es in der Höhe kühler sein und wenn Du einen Unfall hast und dir den Knöchel verstauchst und zum Auto zurückhumpeln musst, oder noch schlimmer, wenn Du gerettet werden musst, wird dir schnell kalt. Deshalb habe ich eine Ersatzmütze und -handschuhe sowie einen Baselayer und ein Notfall-Bivy dabei. Wenn dir dann immer noch kalt ist, kannst Du auch die wasserdichte Jacke und Hose anziehen!

Weitere Ausrüstung, die ich mitnehme, sind: 2x 500ml Softflasks, eine GPS-Uhr mit heruntergeladener Route, eine Karte, einen Kompass, eine kleine Stirnlampe (ich benutze eine LED Lenser Neo 6r), ein voll aufgeladenes Handy, Sonnencreme in Reisegröße und einen Wasserfilter. Ich liebe die be-free Filter von Katadyn, die 0,6 l fassen. Ich lasse die Flasche leer und wenn ich meine anderen leeren 500-ml-Flaschen auffüllen muss, lasse ich das Wasser durch den Filter laufen und drücke es in die 500-ml-Flaschen. Wenn ich hoch genug bin, mache ich mir die Mühe mit dem Filter allerdings nicht. Zuletzt packe ich noch ein paar Energieriegel für den Fall ein, dass ich hungrig werde (lies weiter, um mehr darüber zu erfahren!).

In den Trockensack packe ich auch die Stirnlampe, das Handy, die Karte und den Kompass, eine wasserdichte Hose und schließlich die wasserdichte Jacke. Meiner Meinung nach sind das die Dinge, die ich am ehesten brauchen werde. Wenn ich also anhalten und in den Trockensack greifen muss, brauche ich nicht alles herauszuholen; das sind die Dinge, die ich wirklich nur im Notfall brauche!

Zum Schluss drücke ich die ganze Luft aus dem Sack und drücke den Inhalt fest zusammen, um alles zu komprimieren und den Sack zu verschließen. Das Ganze sollte nun ein kleines, vakuumverpacktes, verformbares Ding sein, das gut in die Rückseite des Gecko-Rucksacks passt. Den Rest meiner Sachen wie Essen, Wasser und Sonnencreme verstaue ich in den Außentaschen des Rucksacks, damit ich unterwegs leicht darauf zugreifen kann.

 

Mehrtagestouren

Du kannst auch für mehrtägige Touren mit leichtem Gepäck unterwegs sein! Allerdings solltest Du ein paar Dinge mehr mitnehmen, wenn Du Übernachtungen einplanst - zum Beispiel dein Schlaf- und Kochsystem. Ich würde eine Kombination aus all den oben genannten Kleidungsstücken mitnehmen, plus ein paar Ersatzleggings, die ich in der Nacht anziehen kann. Je nach Wetterlage und Jahreszeit würde ich vielleicht sogar meine Prism Ultra gegen eine Fireball-Jacke austauschen.

Trailblazer LT backpack | Montane

Damit ich genügend Platz für die zusätzlichen Sachen habe, ist ein größerer Rucksack wie der Trailblazer LT 20 unerlässlich. Ich habe mich für diesen Rucksack entschieden, weil er wasserdicht, extrem leicht und bequem ist. Kurz gesagt, er hat eine perfekte Größe für schnelle und leichtgewichtige Touren.

Neben den Dingen, die ich für einen Tagesausflug einpacke, würde ich auch eine Ersatzstirnlampe mit Ersatzbatterien für beide Taschenlampen einstecken. Darüber hinaus würde ich eine aufrollbare Schlafmatte, einen Schlafsack, ein Biwak (oder Tarp oder Zelt, je nach Jahreszeit und was dir mehr behagt), einen Spork (eine Kombination aus Löffel und Gabel), Trekkingstöcke und einen Jet-Boil mitnehmen. Wenn Du für mehrere Tage unterwegs bist, solltest Du auch eine leichte Powerbank und ein Ladekabel für dein Handy dabeihaben.

Ich persönlich ziehe es vor, unter dem Sternenhimmel zu biwakieren, so dass ich kein Zelt benötige. Ich würde nur ein Zelt mitnehmen, wenn es Winter ist oder regnet, denn ich möchte meinen Rucksack sehr leicht und minimalistisch halten. Auch hier würde ich alles so packen, dass mein Schlafsystem und mein Zelt ganz unten sind und die Dinge, die ich tagsüber häufiger brauche, wie Proviant und meinen Kocher, ganz oben im Rucksack verstauen.

Du musst auch dafür sorgen, dass du am Abend trockene Kleidung zum Wechseln und zum Schlafen dabeihast. Das gehört zu meinem dynamischen Schichtensystem, das in der Regel durch eine Prism Ultra oder eine Fireball Jacke abgerundet wird - so habe ich es nachts immer schön warm!

Immer genug Proviant für unterwegs

Egal, ob es sich um eine kurze Tour oder einen mehrtägigen Trip handelt, ich achte immer darauf, dass ich genügend Proviant eingesteckt habe. Auf Tagestouren sind Pfannkuchen, Proteinriegel oder Schokoriegel meine bevorzugten Nahrungsmittel.

Für längere Touren muss man auch eine Mahlzeit einplanen und dafür nehme ich normalerweise ein paar gefriergetrocknete Päckchen mit, um Platz zu sparen. Mein Favorit ist im Moment der Summit to Eat Mac and Cheese! Es kommt auch vor, dass ich für ein paar Tage einfach nur gefriergetrocknete Eiernudeln esse, wenn ich keinen Platz oder keine Lust auf zusätzliches Gewicht habe.

Running in the Peak District National Park at dawn | Montane

Top-Tipp

Ein Geheimtipp, der mir vor langer Zeit gegeben wurde, lautet: Steig nicht kalt in deinen Schlafsack, sonst wird dir kalt bleiben! Du musst warm in den Schlafsack steigen und Dich dann für die Nacht zum Schlafen anziehen. Auf diese Weise wärmt die Wärme, die von dir ausgeht, den Luftraum im Schlafsack und hält Dich warm.  So habe ich es immer gemacht und es hat sich bewährt. Außerdem kannst Du leicht feuchte Sachen, wie z. B. Unterwäsche, mit in den Schlafsack nehmen. Normalerweise sind sie am Morgen wieder trocken.

 

Möchtest Du mehr Tipps für deine nächste Tour?

Erfahre mehr über unsere Made for More-Philosophie und von Kat Roberts, die mit Howard Dracup im Peak District National Park unterwegs war.