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Ein Beginner-Handbuch für Fastpacking

#TeamMontane-Athletin Jenny Tough gibt ihre Expertentipps für ein Fastpacking-Abenteuer.

In den letzten zehn Jahren hat sich Fastpacking von einer völlig unbekannten Disziplin zur neuen Lieblingsmethode für Bergwanderungen gemausert. Mit dem “Schnell-und-Leicht-Gedanken” eignet sich Fastpacking perfekt für Abenteurer, die längere Strecken in schnellerem Tempo bewältigen möchten - und das so effizient wie möglich.

Wer könnte mehr darüber berichten als die #TeamMontane-Pionierin Jenny Tough? Nachdem sie sechs Gebirgszüge in der ganzen Welt allein und ohne Unterstützung bezwungen hat, weiß sie nur zu gut, was Fastpacking bedeutet. Lese weiter, um alles darüber zu erfahren, wie sich Fastpacking von Wandern unterscheidet und, falls du dich selbst auf ein Fastpacking-Abenteuer begeben möchtest, die wichtigsten Ratschläge und Packtipps von Jenny zu hören.

jenny tough fastpacking 101 packing guide | Montane

Was ist fastpacking?

Fastpacking ist eine einzigartige Art, sich zu Fuß in der freien Natur zu bewegen. Dabei wird gelaufen, gewandert und und draußen geschlafen (entweder mit Zelt oder auch ohne). Es erfordert gute Fitness, enorme Ausdauer und kluge Verpflegungs- und Packstrategien. Die Besonderheiten von Fastpacking werden Dir helfen, die Art und Weise, wie Du dich durch die Natur bewegst, zu verbessern.

Die Grenze zwischen Wandern und Fastpacking ist fließend und ist genauso philosophisch und unterschiedlich auslegbar wie vieles andere. Für mich geht es beim Fastpacking um ultraleichte, minimalistische Ausrüstungsstrategien. Es geht darum, sich schnell und effizient zu bewegen. Für mich gibt es immer noch einen großen Platz für angenehme Wanderungen, bei denen ich einen größeren Rucksack mit dabei habe, um die Zeit in der Natur komfortabler zu genießen und mir keine Gedanken darüber zu machen, mich und meine Beine an die Grenzen zu bringen. Der Fastpacking-Gedanke spielt auf diesen etwas komfortablen Wanderungen sicherlich auch eine, wenn auch subtilere Rolle.

Meine ersten Erfahrungen mit Langstreckenwanderungen waren mit Rucksäcken, die mindestens halb so groß und schwer wie mein eigener Körper waren und die ich nur mit einer Art olympischen Gewichthebertechnik vom Boden auf meinen Rücken heben konnte. Trotz des wippenden Gepäcks, das sich über meinem Hinterkopf auftürmte, entdeckte ich meine Leidenschaft für die große Wanderungen. Ich war auch immer gespannt zu sehen, wie schnell und weit ich mich durch gebirgiges Gelände schlagen konnte.

Zum Glück ist Montane-Bekleidung und -Ausrüstung perfekt für diese Art der Abenteuer geeignet, beispielsweise mein “Run the World's-Projekt", bei dem ich alleine und ohne Unterstützung über ein Gebirge auf jedem der sieben Kontinent gelaufen bin. Dort habe ich glücklicherweise eine Fastpacking-Ausrüstung verwendet, die nur einen Bruchteil meiner früheren Ausrüstung ausgemacht hatte. Diese leichte Ausrüstung ermöglicht es mir, viele Kilometer zurückzulegen, aber noch viel wichtiger: sie ist unglaublich bequem. Ohne massives Gepäck auf dem Rücken konnte ich enge Pfade überwinden und dabei in meinen “Flow” kommen, wie ich es bei einem normalen Trailruns auch tue.

Jenny Tough fastpacking adventure

Die Grundlagen

Was immer du vorhast, die Prinzipien des Fastpackings kannst du dazu anwenden, das Beste aus deinen Wanderungen herauszuholen:

Nehme so wenig wie möglich mit.

Stelle sicher, dass viele Ausrüstungsgegenstände mehrere Funktionen erfüllen können und vielseitig einsetzbar sind.

Denk an deine Packreihenfolge.

Passe deine Ausrüstung an die Anforderung der Umgebungsverhältnisse an.

Beim Fastpacking geht es um Minimalismus. Bei einer meiner 21-tägigen, 900 km langen Rucksacktouren durch die kanadischen Rocky Mountains hatte ich keine überflüssigen Gegenstände dabei (abgesehen von einer Kamera natürlich). Jeder einzelne Gegenstand hatte eine entscheidende Funktion: mein Überleben zu sichern. Ganz ohne Luxus. Die ermöglichte es mir, mich an meine Grenzen zu bringen und die täglichen Pausen zu verkürzen.

Das gleiche Prinzip kann auf jede Wandertour angewandt werden: das Gewicht des Rucksacks so gering wie möglich halten. Mein Ansatz ist in der Regel: "So leicht wie möglich, ohne Kompromisse bei der Qualität". Selbiger Ansatz kann auch beim Wandern angewandt werden, wenn man darauf achtet, dass die Ausrüstung vielseitig ist und so viele Funktionen wie möglich gleichzeitig abdeckt. Denken Sie an die Montane Terra Pants (oder das weibliche Pendant - die Montane Women's Terra Ridge Pants), die über Belüftungsreißverschlüsse verfügen, robust sind und windabweisend sind. Diese Eigenschaften machen sie unter vielen Bedingungen einsetzbar und bildet, wenn sie mit wetterspezifischer Ausrüstung wie wasserdichter Kleidung oder Isolierung ergänzt wird, ein kohärentes und widerstandsfähiges Schichtsystem.

Eine Auswahl der Ausrüstungsgegenstände, die ich bei meinen Bergtouren verwende, finden Sie hier. Mit dieser kannst Du länger ein angenehmes Tempo beibehalten und das Beste aus deinem Trip herausholen!

 

Jenny Tough fastpacking adventure

Nahrung

Hier sind ein paar Grundlagen, die man unterwegs beachten sollte…

Nahrung = Energie = zurückgelegte Kilometer

Weniger auf einmal essen, aber dafür häufiger auf langen Strecken !

Langsam verstoffwechselbare Energieträger verhindern Ermüdungserscheinungen

Ausreichend Zufuhr von Nahrung nach einem langen Tag fördert die Erholung

Generell unterscheidet sich die Verpflegung beim Fastpacking deutlich von jener beim Wandern. Wenn das Ziel darin besteht, sich den ganzen Tag über so schnell wie möglich fortzubewegen, ist es in der Regel nicht möglich oder überhaupt angenehm, tagsüber eine vollständige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Stattdessen werden kleine und häufige Mahlzeiten - und etwas, das Du unterwegs zu dir nehmen kannst - Dich davor bewahren, Magen-Darm-Beschwerden zu erleiden.

Natürlich ist das beim Wandern im Allgemeinen viel entspannter, aber das Prinzip ist dasselbe: Regelmäßiges Tanken kann helfen, das Energieniveau hoch zu halten und weitere Strecken zurückzulegen. TRIBE Infinity Energieriegel sind dafür eine ausgezeichnete Wahl, da sie die Energie langsam abgeben und glutenfrei sind. Wenn ich jedoch eine große Steigung vor mir habe, kann etwas schneller freigesetzte Energie sehr willkommen sein, so dass eine TRIBE Naturebomb 15 Minuten vor Beginn der harten Arbeit SEHR willkommen sein kann! Der Schlüssel ist, sich nicht auf diese schnell freigesetzte Energie zu verlassen. Ich versuche, mich an einen Zeitplan zu halten, in dem ich jede Stunde einen kleinen Snack zu mir nehme und dann abends im Camp eine große Mahlzeit genieße.

Jenny Tough fastpacking adventure

Routen-Wahl

Das Planen von Routen ist ein wichtiger Teil des ganzen Spasses. Hier ein paar wichtige Ratschläge zu diesem Aspekt des Fastpackings:

Ziehe beim Planen deine eigenen Fähigkeiten in betracht

Scheue dich nicht, große Pläne zu haben und nimm Herausforderungen an!

Plan B kann leicht mal zu einem Plan A werden. Also nimm dir Zeit beim Planen und stelle sicher, dass er auch klappt

Auf meinem Desktop sind immer mindestens ein paar Registerkarten geöffnet, die sich mit einer neuen Gegend befassen, die ich erkunden möchte! Obwohl es im Vereinigten Königreich an unglaublichen Wanderwegen und bekannten Herausforderungen nicht mangelt, bin ich ein großer Verfechter des Abenteuers als Kreativ-Beschäftigung.

Eine eigene Route zu finden, die deinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und logistischen Parametern entspricht, macht Spaß und hilft Dir dabei, Dich im Vorfeld mit der Region vertraut zu machen. Die Nutzung etablierter Pfade ist eine gute Möglichkeit, um Erfahrung zu sammeln und einen guten Tag zu haben, aber ein Teil der Natur des Fastpacking ist es, sich ein Ziel zu setzen, das eine echte Herausforderung darstellt. Eine nützliche Strategie, die ich immer anwende, ist es daher, Routen zu erstellen, die einen "Plan B" enthalten, nur für den Fall, dass ich es aus irgendeinem Grund nicht schaffe.

Jenny Tough fastpacking adventure

Grundlegendes zum Mitnehmen

Beim Fastpacking gilt: Je weniger Du mitnimmst, desto weiter kommst Du und desto schneller bist Du am Ziel. Letztlich geht es beim Fastpacking darum, ein Gleichgewicht zwischen Effizienz und Nutzen zu finden. Es ist wichtig, dass Deine Ausrüstung leicht bleibt, ohne Sicherheit zu beeinträchtigen, aber denke auch daran, dass ein gewisses Maß an Komfort - sparsam und strategisch eingesetzt - Dir zu mehr Leistung verhilft.

Wie bereits erwähnt, neige ich dazu, die Faustregel zu befolgen, dass alles in meinem (vorzugsweise 25-30l) Rucksack entweder in eine der folgenden Kategorien fällt: Etwas Essbares, Etwas das mich am Leben erhält, und die Foto/Filmausrüstung. Die Ausrüstung ändert sich je nach Klima, aber meine Standard-Packliste sieht wie folgt aus:

*Voll beladen mit Essen und Wasser kann mein Rucksack etwa 10 kg wiegen. Dieses zusätzliche Gewicht verteilt sich auf meine Beine und Füße, was eine erhebliche Belastung darstellt, wenn ich einen Berghang absteige. Trekkingstöcke verteilen die Last und lassen die Arme einen Teil der Arbeit übernehmen. **Klebeband und Ibuprofen.

Fühlst du dich inspiriert ?

Wer noch mehr hilfreiche Packtipps von Jenny sucht, sollte sich ihr Fastpacking-Video ansehen. Wenn Du jetzt Lust bekommen hast, Dich selbst auf ein Abenteuer zu begeben, schau Dir unser Fastpacking-Kit an, um loszulegen.