Wir arbeiten mit verschiedenen Kletterern auf der ganzen Welt zusammen, darunter Trad-Kletterer und Dry-Tooler, die den Nervenkitzel suchen, und Para Kletterer mit einer Leidenschaft fürs Bouldern. Jeder von ihnen möchte draußen in der Natur an seine Grenzen gehen und natürliche Rätsel lösen, indem er seine Körperkraft, sein hervorragendes Gleichgewicht und seine Schwindelfreiheit gekonnt kombiniert.
Wir sprechen mit einigen Mitgliedern des #TeamMontane, Franco Cookson und Matt Pincus, sowie mit einem neuen Mitglied des Teams - Tom Pearce! Erfahre, was sie dazu bringt, sich ins Kletterseil einzubinden und welche Herausforderungen sie beim Klettern als Nächstes in Angriff nehmen wollen...
Erzähle uns etwas über Dich
Tom: Ich bin ein Trad Kletterer und stamme aus den North York Moors. Ich bin in den Bergen aufgewachsen und habe viel Zeit draußen verbracht. Ich liebe die Freiheit in der Natur. Das Leben kann sich zu sehr nach Regeln und Vorschriften anfühlen, deshalb ist es für mich sehr wichtig, auszubrechen.
Franco: Ich bin ein Kletterer, der ursprünglich aus den North York Moors kommt, aber jetzt in Nordwales lebt. Zum Klettern bin ich durch Wanderungen in Gegenden wie dem Lake District gekommen, aber hauptsächlich durch meine Kumpels, mit denen ich in den Steinbrüchen und Wäldern unterwegs war. Klettern ist für mich einfach eine gute Möglichkeit, in der Natur zu verweilen. Ich war schon immer gerne auf der Jagd und habe mich mit Bushcraft beschäftigt. Beim Klettern kann ich mich an ungewöhnlichen Orten aufhalten und jeden Zentimeter der Täler und Berge ganz genau kennenlernen.
Matt: Ich bin Sportkletterer und Boulderer und wohne in Lander, Wyoming. Meine größte Leidenschaft ist es, meine eigenen Grenzen in den schwierigsten und anspruchsvollsten Routen und Bouldern zu testen. Außerdem bin ich Klettertrainer bei TrainingBeta und finde es sehr befriedigend, anderen dabei zu helfen, ihre eigenen Kletterziele zu erreichen.
Was gehört für dich für einen Tag in den Bergen in den Rucksack?
Tom: Mit Honig geröstete Nüsse, mein absoluter Lieblings Snack. Wenn ich in die Berge gehe, ist das für mich eine Ausrede, um sie zu essen!
Franco: Eine Kanne Tee! Ich habe ein kleines Trinkproblem - ich verbrauche eine unglaubliche Menge an Tee und heißem Saft, wenn ich unterwegs bin. Das Gefühl eines warmen Gebräus auf dem Berg ist genauso gut, wie ein Bad zu nehmen, nachdem du den ganzen Tag gefroren hast, oder die Autotür zu schließen, wenn du dem Wind ausgesetzt warst. Noch besser ist es, wenn du einen gemütlichen Felsen und eine schöne Aussicht hast. Wenn ich so drüber nachdenke, ist das Trinken von Bier an schönen Orten wahrscheinlich zu 70 % der Grund, warum ich überhaupt nach draußen gehe...
Matt: Wir leben in Wyoming und machen oft Witze darüber, dass man alle vier Jahreszeiten in einer Stunde erleben kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man nach einem schweißtreibenden Marsch zu den Felsen friert, wenn der Wind auffrischt. Da ich im Laufe der Jahre mehr Tage beim Sichern verbracht habe, als mir lieb ist, und es dabei ganz schön kalt werden kann, packe ich jetzt immer eine Daunenhose in meinen Rucksack. Ja, es gibt viele Tage, an denen es heiß bleibt und ich dumm dastehe, weil ich sie mitgenommen habe, aber sie sind leicht und gut verstaubar, und wenn das Wetter umschlägt, fühle ich mich wohl.
Wo ist dein Lieblingsort auf der Welt und warum?
Tom: Ich weiß nicht wirklich, ob ich einen Lieblingsort habe, es gibt einfach so viele verschiedene Gegenden, die unglaublich sind. Vor kurzem war ich für 10 Tage in Schottland, ganz allein, und hatte eine tolle Reise. Ich bin entlang der Gipfelkämme gelaufen, war an wunderschönen Orten klettern und habe Nordlichter beobachtet - und das bei perfektem Wetter! Ich hätte mir keine bessere Reise wünschen können. In den heimischen Mooren verbringe ich immer schöne Tage, egal ob ich ein letztes großes Projekt mit Seil ausprobiere oder einfach nur einen kurzen Lauf im strömenden Regen mache - ich hatte noch nie einen schlechten Tag an den Orten, die ich liebe.
Franco: In Großbritannien. In einer Zeit, in der alle anderen um die Welt jetten, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, jedes noch so kleine Abenteuer in Großbritannien zu erleben. Das fing damit an, dass ich jeden Zentimeter meines Heimatgebiets in den North York Moors erkundete, um neue Felsen, Felsblöcke und Routen zu finden.
Seit kurzem bin ich ein echter Fan von Schottland und habe Orte wie Arran, Ardnamurchan, die Hebriden, Caithness und Orkney kennengelernt. Die Vielfalt, die Schönheit und das Potenzial für neue schwierige Felsklettereien sind an solchen Orten einfach unglaublich. Jetzt, wo ich in Nordwales lebe, wo ich mich überhaupt nicht gut auskenne, habe ich ein weiteres riesiges Gebiet zu erkunden. Das ist wirklich aufregend!
Matt: Ich habe ein Haus gekauft und bin nach Lander, Wyoming, gezogen, vor allem wegen der Klettermöglichkeiten im Little Popo Aggie Canyon. Mein Lieblingsplatz ist der Canyon, der sich außerhalb von Lander in den Ausläufern der Wind River Mountains befindet. Mit Felsen wie Wolf Point, The Strawberry Roan, The Sweatlodge und The Ghost Town ist dieser Canyon nicht nur atemberaubend schön, sondern hat auch die meisten schweren Routen in der Gegend um Lander. Mit mehr als dreißig Kletterrouten der Schwierigkeitsgrade 8b+ bis 9a+ gibt es viele Herausforderungen. Wenn man dann noch unwegsame Wege und Zugänge im Vergleich zu den typischen Sportklettergebieten berücksichtigt, die den Andrang in Grenzen halten, fehlt es mir an nichts mehr.
Verrate uns eine Eigenart von Dir
Tom: Ich mache gerne kleine Experimente und bin von den zufälligsten Dingen völlig besessen. Vor kurzem habe ich mich zum Beispiel für Karpfen begeistert, mich über sie informiert, Dokumentarfilme über sie angeschaut und war einen guten Monat lang von ihnen fasziniert. Ich habe noch nie geangelt und habe es auch nicht vor, aber zumindest kann ich jetzt etwas über Karpfen erzählen. Danach war es etwas anderes. Klavier, Kubiks Würfel, Luftanhalten; es könnte buchstäblich alles sein, das mich fesselt.
Franco: Ich habe einmal den Weltrekord gebrochen, wie viele Wäscheklammern man in sein Gesicht stecken kann. Am Ende war es ziemlich schmerzhaft.
Matt: Outdoor-Sportarten spielen in meinem Leben definitiv eine wichtige Rolle. Bevor ich mit meinem Klettercoaching anfing, arbeitete ich 10 Jahre lang als Barkeeper und Restaurantleiter, um mein Klettern und Skifahren zu finanzieren. In dieser Zeit habe ich eine Vorliebe für gutes Essen und Trinken entwickelt. Die nächtliche Arbeit in Restaurants vermisse ich zwar nicht, aber meine Partnerin Lindsay und ich haben uns diese Leidenschaft bewahrt, indem wir so viel wie möglich selbst anbauen, köstliche Mahlzeiten mit Weinen aus unserem Keller einnehmen.
Welche Herausforderungen stehen auf deiner Bucket Liste?
Tom: Ich habe mehrere Trad-Routen im Kopf, von denen einige Erstbegehungen sind, und ein großes Projekt in den North York Moors läuft gerade. Außerdem habe ich vor, einige Langstreckenläufe zu machen. Mitte Mai steht ein 100-km-Lauf an, auf den ich mich sehr freue, und danach möchte ich vielleicht die 100 Meilen schaffen...
Franco: Ich glaube, die Liste eines Kletterers wird immer länger - es gibt einfach so viele coole Routen und Orte da draußen. Ich habe ein paar ziemlich ehrgeizige Big-Wall-Ziele, aber ansonsten versuche ich, in Nordwales zu bleiben und einige ausgefallene Projekte hier zu entwickeln.
Das Tolle am Klettern ist, dass du an einen Ort in deiner Nähe gehen und trotzdem eine Erfahrung machen kannst, die an der Grenze des menschlichen Fassungsvermögens liegt - du musst nur das richtige Projekt finden. In Nordwales gibt es derzeit eine Menge wirklich anspruchsvoller Projekte jenseits der derzeit härtesten Routen der Welt. Es gibt hier viel mehr zu entdecken, als man je in einem Leben schaffen könnte. Wenn du also auf der Suche nach großen Herausforderungen bist, müssen sie gar nicht so weit weg sein.
Matt: Ich bin immer noch ganz versessen darauf, meine Grenzen beim Sportklettern und Bouldern auszuweiten. Es gibt unzählige Klettergebiete in der Region und auf der ganzen Welt, in die ich mich gerne stürzen würde. Vor allem aber war ich noch nie in Großbritannien und es rückt immer weiter nach oben auf meiner Liste. Grit Boulders und Malham und Raven's Tor zu besuchen, sind ein Muss auf meiner Liste.
Zum Schluss, welcher Song motiviert dich am meisten?
Tom: Das ändert sich ständig, derzeit ist es Stayin Alive by the Bee Gees
Franco: Pretty Green Eyes by Ultrabeat – ein absoluter Knaller. Sollte ich jemals heiraten, wäre dies mein erster Tanz.
Matt: Ich habe einen ziemlich vielseitigen Musikgeschmack, derzeit sind es vor allem Country und elektronische Musik. Wenn es jedoch ums Training geht, greife ich immer zu 90er-Jahre-Hip-Hop. Wenn ich mich für einen Song entscheiden müsste, würde ich sagen: Gimme the Loot von Biggie.
Weitere Mitglieder des #TeamMontane
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