Wusstest du, dass die Schweiz mit ihren 4.000er-Gipfeln die Heimat eines epischen Ultralaufs ist? Der SwissPeaks 360 ist eine Herausforderung für alle Läufer, die in den Bergen bis ans absolute Limit gehen wollen. Der in Cumbria ansässige Lauftrainer Howard Draccup hat sich einen Platz an der Startlinie gesichert und berichtet von seinen Erfahrungen, die er auf dieser alpinen Strecke gesammelt hat…
Von den Gletschern zum Genfersee
Letztes Jahr hörte ich, dass mein Montane-Teamkollege Galen Reynolds an einem spannenden Rennen namens "The SwissPeaks 360" teilnahm und ich dachte mir: "Das muss ich eines Tages auch machen!" Ein halbes Jahr später versuchte ich, einen Platz in einem anderen großen Bergrennen namens Tor Des Geants zu bekommen. Um einen Platz beim Tor zu bekommen, muss man an einer Verlosung teilnehmen. Also bewarb ich mich, wurde jedoch nicht angenommen. Dies führte dazu, dass ich stattdessen am Swiss Peaks 360 teilnahm!
Das Swiss Peaks 360 ist ein Etappenlauf, der quer durch die Schweizer Alpen führt. Während jeder Etappe läuft die Uhr. Man kann laufen, gehen, essen, schlafen und sich ausruhen, wann immer man will, es gibt kein offizielles Tagesziel. Es ist ein 24/7 Rennen! Es gibt auch verschiedene Distanzen: den 360-km-Lauf, den 170-km-Lauf, den 100-km-Lauf, den 70-km-Lauf, den Marathon und den Halbmarathon. Es ist also für jeden etwas dabei.
Der 360er beginnt in einer kleinen Stadt namens Oberwald und endet am Genfer See. Die Website nennt ihn "von den Gletschern zum Genfer See", was es gut zusammenfasst. Wenn du am Genfer See ankommst, hast du nicht nur mehr als 360 Kilometer Luftlinie zurückgelegt, sondern hast auch mehr als 26.000 Höhenmeter bewältigt. Das entspricht der der zweineinhalbfachen Besteigung des Mount Everest vom Meer aus! Das ist eine Mammut-Herausforderung, vor allem, wenn man die Umweltaspekte wie die große Höhe, die Hitze und die technische Beschaffenheit des Weges mit einbezieht!
Du musst deine eigene Verpflegung, Wasser und die notwendige Ausrüstung mit dir führen, und es gibt regelmäßige Versorgungsstationen, an denen du dich versorgen kannst. Ungefähr alle 50 km gibt es auch eine Zwischenstation, wo man eine vorgepackte Tasche mit persönlichen Gegenständen wie frischer Kleidung erhält. Dort gibt es warme Mahlzeiten, Duschen und Betten. Man kann auch eine eigene Crew einsetzen, die einem an bestimmten Stellen hilft, um das Rennen zu beschleunigen, also habe ich meine Freundin Maggie gebeten, mich zu begleiten.
Ich wollte das Swiss Peaks 360 km laufen, weil es nach einem fantastischen Abenteuer aussah und nicht nur nach einem Rennen! Außerdem hatte ich gehört, dass die Strecke technisch, lang und anspruchsvoll ist, was drei meiner Stärken im Rennsport sind. Als ich das hörte, dachte ich mir, das sei ein gutes Zeichen, das passt zu mir! Ich wollte auch teilnehmen, um herauszufinden, ob ich dieses Rennen finishen kann. Es war absolutes Neuland für mich!
Ich hatte noch nie an einem großen europäischen Rennen teilgenommen, daher war es aufregend für mich, mich dieser neuen Herausforderung zu stellen. Der längste Berglauf, den ich je absolviert habe, war etwa 170 km lang und fand in Großbritannien statt. Der Swiss Peaks 360 ist mehr als doppelt so lang wie mein bisher längstes Bergabenteuer und würde mich vor neue Probleme wie Hitze, Schlafmangel und Höhe stellen.
Notwendiges Training und Höhenakklimatisierung
Zwei Wochen vor dem Swiss Peaks bin ich in die Schweiz gefahren und habe in Arolla auf 2000 m Höhe gezeltet, um mich an die Höhe zu gewöhnen. Je länger man sich in der Höhe akklimatisiert hat, desto besser fühlt man sich am Wettkampftag.
Viele Leute denken, dass die Luft in der Höhe weniger oder gar keinen Sauerstoff enthält, aber das stimmt nicht ganz. In der Höhe ist der Luftdruck niedriger, und dieser Druckunterschied führt dazu, dass die Lunge den Sauerstoff nicht so gut aufnehmen kann wie auf Meereshöhe. Wenn man also ein paar Wochen in der Höhe lebt, passt sich der Körper an, indem er mehr rote Blutkörperchen produziert, um die geringere Sauerstoffsättigung im Blut auszugleichen.
Ich lebte also 2 Wochen lang auf 2000 m Höhe und trainierte täglich in einer Höhe zwischen 2000 und 3000 m über dem Meeresspiegel. Während dieser 2 Wochen bemerkte ich einen marginalen Effekt bei meiner Atmung beim Laufen. Ich persönlich denke, ich hätte noch eine weitere Woche in größerer Höhe gut gebrauchen können, aber ich musste an diesem Punkt aufhören und mich schonen. So konnte ich mich von den letzten 9 Monaten wieder etwas erholen.
Bevor ich in die Schweiz fuhr, lief ich zu Hause in den Fjälls und trainierte zwischen 15 und 25 Stunden pro Woche! Ich habe einen Großteil meines letzten Trainingsblocks in den technisch anspruchsvollen Teilen des Lake District absolviert. Ich habe also in Seathwaite geparkt und bin in Richtung Bowfell, Crinkle Crags und Pike Of Blisco gelaufen. Dann kehrte ich um und lief den Weg zurück, den ich gerade gekommen war, aber dann weiter nach Scafell Pike und Great Gable! Das hat mir wirklich geholfen, meinen Körper körperlich und geistig zu konditionieren.
Tag 1
Dann kam der große Tag, um 10 Uhr ging es in Oberwald los. Das Rennen begann schnell! Ich aber nicht, ich vertraute auf meinen Plan und lief mein eigenes Rennen. Ich kam gut gelaunt in der ersten Zwischenstation in Fiesch an. 50 Kilometer in 10 Stunden. Ich aß eine Schüssel Suppe und etwas Reis, wechselte mein T-Shirt, putzte mir die Zähne, überprüfte ob meine Füße in Ordnung waren und verließ schnell den Kontrollpunkt.
In der Nacht wurde mir übel. Um mich besser zu fühlen, musste ich das Tempo drosseln. Wenn ich versuchte, schnell zu laufen, wurde das Übelkeitsgefühl noch stärker. Ich war frustriert, weil es meinem Körper gut ging und ich nicht müde war, aber ich musste langsam gehen, um im Rennen zu bleiben. Der Gedanke an DNF'ing (“Didn't Finish”, oder “Aufgeben”) begann mir durch den Kopf zu gehen. Obwohl ich die ganze Nacht darüber nachdachte, mit welchen Ausreden ich mich für einen DNF rechtfertigen könnte, machte ich weiter.
Unterstützung durch das Team
Ich kam an der zweiten Zwischenstation in Eisten an, nach ca. 100 km in 20 Stunden. Mein Tempo war also ziemlich gut und obwohl es mir körperlich nicht gut ging, war ich meinem Zeitplan immer noch ein wenig voraus. An jeder Zwischenstation hatte Maggie ein paar wichtige Dinge, die mir weiterhalfen. Diese waren:
- Handy und Uhr aufladen
- Stirnlampen-Batterien austauschen
- Wasservorräte wieder aufstocken
- Alle überschüssigen Nahrungsmittel aus meinem Rucksack entnehmen und durch neue, bereits verpackte, Nahrungspakete ersetzen
- Das Auftragen von Sonnencreme auf meine Arme, Beine, Ohren und meinen Hals
- Mich mit neuer Kleidung, Buffs, Handschuhen oder Mützen ausstatten, wenn diese nass geworden sind
- Essen und Trinken bereitstellen
Zu diesem Zeitpunkt fanden wir heraus, was mit meinem Magen los war. Ich hatte in den letzten 20 Stunden nichts anderes als Zucker gegessen. Ich konnte auch nicht richtig auf die Toilette gehen. Ich fing an, an den Kontrollpunkten anzuhalten und mehr richtige Nahrung zu essen, und das Übelkeitsgefühl ließ allmählich nach. Anstatt mich auf meine eigene Sporternährung zu verlassen, ließ ich sie ganz weg und begann, an allen Kontrollpunkten Salami/Chorizo-Wurst und Käse zu essen.
Zurechtfinden unter heißen Bedingungen
Ich verließ Eisten, putzte mir noch einmal die Zähne, bevor ich ging, und fühlte mich gleich besser, aber nicht mehr lange. Der Tag wurde extrem heiß und ich kann mich daran erinnern, dass ich von vielen Leuten überholt wurde, von denen ich annehme, dass sie Einheimische oder Europäer waren, da sie kaum schwitzten und sich gut bewegten! Ich hingegen sah aus wie ein verschwitzter Betrunkener, der langsam über den Pfad hin und her schwankte. Ich hielt alle 5 Minuten an, um mich hinzusetzen - ich war kaputt. Ich habe den ganzen Tag gebraucht, um etwa 40 km zurückzulegen!
Ich traf mich mit Maggie in Bluomatt und aß Raclette, ein Omelett, Babykartoffeln und Essiggurken. Ich habe auch versucht zu schlafen, aber am Kontrollpunkt war es zu laut. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine ganze Hartnäckigkeit verloren, ich hatte keine Lust mehr und hätte das Rennen am liebsten an Ort und Stelle beendet! Außerdem taten mir die Füße sehr, sehr weh. Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, machte ich mich trotzdem wieder auf den Weg.
Es war bereits die zweite Nacht und ich hatte immer noch nicht geschlafen. Sobald die Sonne untergegangen war, wurden die Dinge einfacher und ich fasste den Plan, es tagsüber ruhig angehen zu lassen und nachts schneller zu laufen! Fünf Stunden später kam ich an der Zwischenstation in Grimentz an.
Maggie schlief gerade, als ich ankam, sie war genauso müde wie ich. Sie hatte genauso wenig geschlafen wie ich, und da ich mich selbst gut ernähren konnte, habe ich sie nicht geweckt. Ich aß eine Menge Pizza und Nudeln und beschloss dann, schnell zu duschen und mich auszuschlafen! Maggie hatte alle meine Sachen, also musste ich sie irgendwann wecken. Ein Höhepunkt war, dass sie mir einen doppelten Cheeseburger von McDonalds gekauft hatte!
Durch die große Wüste
Wir schliefen beide 4 Stunden. Als ich wieder aufwachte, fühlte ich mich wieder frisch und munter! Ich trank einen guten Kaffee, aß ein paar Nutella-Pfannkuchen und verließ den Kontrollpunkt um 7 Uhr morgens, bereit, Tag 3 in Angriff zu nehmen. Ich habe die kühle Luft bis 10-11 Uhr ausgenutzt und dann das Tempo gedrosselt. Die Temperatur war dieselbe, aber ich empfand sie heute als nicht so schlimm. Ich legte eine gute Strecke zurück (ich glaube wirklich, dass es der doppelte Cheeseburger war) und schaffte es zur Zwischenstation Nummer 4 in Grand Dixence.
Ich aß etwas Hühnchen, Reis und Auberginen und machte mich wieder auf den Weg. Ich hatte dort draußen mein neues Lieblingsgetränk namens “Rivella" entdeckt, also nahm ich eine Flasche vom Kontrollpunkt mit und machte mich auf den Weg, um den technisch anspruchsvollsten Teil der Strecke in Angriff zu nehmen: “The Grand Dessert"!
Ich hatte die Durchquerung der Großen Wüste perfekt getimt! Als ich den höchsten Punkt auf etwa 3100 m erreichte, ging die Sonne gerade unter und der Himmel war eine Mischung aus Orange, Gelb und Rosa. Es war einfach wunderschön. Auf meinem Weg nach unten kam ich auch an zwei Steinböcken vorbei. Ich habe diese Tiere noch nie zuvor gesehen und es war eine besondere Begegnung für mich.
Die Sonne ging unter und ich folgte mit der Stirnlampe den leuchtenden Fahnen. Ich konnte Stirnlampen vor mir sehen und überholte 3 Leute. Ich nutzte diesen Abschnitt zu meinem Vorteil, denn er war technisch anspruchsvoll und das technische Laufen ist eine meiner Stärken. Ich stieg ab nach Lourtier und wollte schlafen, aber Mags riet mir davon ab und motivierte mich, was auch nötig war.
Kraft tanken auf dem Weg
Inzwischen taten mir die Füße extrem weh! Ich aß noch etwas Raclette und kippte eine Dose Red Bull herunter und machte mich wieder auf den Weg. Der Aufstieg aus Lourtier war schrecklich, steil und endlos, aber oben gab es eine Hütte, in der man schlafen konnte. Ich legte mich hin und versuchte, eine Stunde lang zu schlafen, aber das Red Bull beflügelte meinen Geist! Ich hatte gerade eine Stunde vergeudet und ärgerte mich über mich selbst, als ich müde, aber aufgedreht wieder aufbrach und zum Sonnenaufgang in Prassurny ankam.
Ich aß 2 Schalen Eier-Nudelsalat und schlief für eine Stunde lang ein. Ich wachte auf, aß noch mehr Nudeln, putzte mir die Zähne und machte mich auf den Weg zu einem weiteren berüchtigten Abschnitt über das Fenetre d'arpette, auf dem es eine ganze Weile weder Essen noch Wasser gab. Also lief ich mit 2 Litern Wasser und einigen zusätzlichen Power-Gels los und machte mich auf den Weg nach Trient.
Bei Trient wartete Mags mit einem Hotdog, Salat, Pommes und einem Smoothie! Ich habe auch etwas von dem Beef Stroganoff mit Röstis probiert, die waren so gut ... ich schaffte 2 Teller! Jetzt war ich zu satt, um zu laufen, also legte ich mich für 5 Minuten hin. Ich fing an, das Ziel zu riechen! Ich fühlte mich gut, aber vor allem die Schmerzen in meinen Füßen bremsten mich. Es waren die Fußsohlen, sie fühlten sich an, als wären sie wund und blasig, aber das waren sie nicht.
Ich schaffte es bis Finhaut und war immer noch nicht hungrig von all dem Essen in Trient, also nahm ich einen Eiweißshake, duschte kurz und versuchte dann, eine Stunde lang zu schlafen. Mein Magengrummeln weckte mich auf, ich hatte wieder Hunger! Ich aß etwas Spaghetti Bolognese, während Mags mir die Füße massierte.
Ich beschloss, die Zehensocken, die ich bisher getragen hatte, wegzulassen, und das machte einen großen Unterschied, denn beim Abstieg hatte sich das Band zwischen den Zehen hochgezogen und meine Füße stark belastet. Nachdem Mags meine Fußsohle im Bereich des Vorfußes massiert hatte, fühlte ich mich viel besser. Ich habe auch meine Laufschuhe gewechselt, von den Spin Infinity zu den Spin Planets, und meine Füße fühlten sich wie neugeboren an.
Endspurt
Für mich begann das Rennen in Finhaut. Es gelang mir, etwas von der Leidensbereitschaft zu finden, die mir gefehlt hatte, und ich kam mit Leichtigkeit den ersten großen Anstieg hinauf. Ich habe diese Etappe wirklich genossen, es ist nur schade, dass sie im Dunkeln stattfand. Als ich mir die Karte und die Schatten in der Dunkelheit sah, wusste ich, dass ich hoch und extrem ausgesetzt war. Ich war jetzt voller Adrenalin und das half mir, mich noch mehr anzustrengen, während ich den Horizont nach Anzeichen von Taschenlampenlicht absuchte! Doch da war nichts. Ich lief weiter, und schließlich sah ich in der Ferne 3-4 Stirnlampen. Ich erreichte den Mini-Checkpoint Auberge De Salanfe, aß eine Suppe, Fleisch und Käse und versuchte, ein 15-minütiges Nickerchen zu machen.
Dort schliefen noch etwa 5 andere Leute, so dass ich leise ausstieg und weiter nach Barme lief. Auf dieser Etappe schlief ich beim Laufen ein und musste laut singen und irgendwelche Dinge rufen, um wach zu bleiben! Ich habe 2 der Stirnlampen eingeholt, die ich vorher sehen konnte, aber als wir den Gipfel des Berges erreichten, gingen sie in die falsche Richtung. Ich fragte mich, ob das ein Teil des Medienteams war, das mit einer Drohne flog, um bei Sonnenaufgang ein paar Aufnahmen zu machen? "Ihr geht in die falsche Richtung", rief ich, um mich wach zu halten. Sie haben nicht geantwortet. Vielleicht war niemand da, vielleicht hatte ich Halluzinationen?
Bei Barme aß ich ein Müsli von Aldi mit Kakao-Erdnussbutter-Bällchen! Ich fühlte mich gut und ich wusste, dass dies möglicherweise mein letzter Tag auf dem Trail sein könnte. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf begann ich wieder zu laufen, auch wenn meine Füße wieder extrem schmerzten! Ich ignorierte dies und lief weiter bis zur letzten Zwischenstation in Morgins. Auf diesem Abschnitt herrschte reges Treiben, die Leute kamen und gingen. Dadurch konnte ich mich gut ablenken.
In Morgins versuchte ich, so schnell wie möglich zu sein, aber es wurde ein ziemlich langer Halt. Ich aß etwas Shepherd's Pie, bekam eine Fußmassage und eine Stunde Schlaf. So wollte ich mich auf eine letzte große Etappe vorbereiten. Wenn ich das Ziel vorher nicht riechen konnte, so konnte ich es jetzt ganz sicher riechen! Ich hatte noch etwa 40 km und etwa 3000 Höhenmeter vor mir, das ist bei einem Rennen dieser Größenordnung eine Kleinigkeit. Ich wusste, dass ich heute im Ziel sein werde, und das war ein gutes Gefühl! Aber ich hatte noch ein gutes Stück Arbeit vor mir…
Der letzte Abschnitt war sehr gut zu laufen, der Boden war weich und es war etwas hügelig. Ich begann, die Abstiege zu laufen, meine Oberschenkel waren absolut in Ordnung und in wirklich guter Verfassung. Meine Füße jedoch waren nicht glücklich darüber und sie waren wahrscheinlich mein größter limitierender Faktor während des gesamten Rennens. Auf dieser Etappe überholte ich etwa 4 Leute. Ich nutzte dies als Ansporn, um bis zum Ende durchzuhalten.
Der letzte Abstieg war hart. Er nahm kein Ende und meine Füße hatten nun wirklich genug. Ich war nicht mehr in der Lage, schnell bergab zu laufen, ich hatte die Toleranzgrenze erreicht, die sie aushalten konnten. Um kurz nach Mitternacht, in den frühen Morgenstunden des Freitags, überquerte ich schließlich die Ziellinie als 22. in der Gesamtwertung, 17. bei den Männern, 10. in meiner Altersklasse und 2ter unter allen aus Großbritannien! Ich habe 4 Tage und 12 Stunden oder insgesamt 110 Stunden gebraucht! Maggie und ihr #TeamMontane SwissPeaks-Kollege Tom Hollins (10. männlicher Gesamtrang) warteten beide im Ziel auf mich.
Gesammelte Erfahrungen
Ich habe definitiv viel gelernt und würde einiges anders machen. Ich weiß, dass ich mich darauf konzentrieren muss, vor Beginn des Rennens mehr echte Lebensmittel und weniger Sportnahrung zu mir zunehmen. Ich habe gelernt, dass, wenn mein Körper unzufrieden ist, dies in der Regel auf eines von drei Dingen zurückzuführen ist, und wenn ich auf ihn höre und ihm gebe, was er will, hört er auf zu jammern und lässt mich weiterlaufen. Diese 3 Dinge sind Essen, Wasser und Schlaf. Ich habe auch festgestellt, dass es hilft, einfach das Tempo zu drosseln, vor allem bei Hitze oder wenn man sich an einem Höhepunkt des Rennens befindet!
Ich hatte das Gefühl, dass ich, als es hart auf hart kam, viel zu sehr nachgab. Als es darauf ankam, fehlte mir die Ausdauer, die ich früher hatte, und ich führe das darauf zurück, dass ich im Jahr davor nicht genügend große B-Rennen in den Bergen oder 100-Meilen-Rennen bestritten habe. Ich glaube, wenn ich ein paar davon gemacht hätte und mich daran erinnert hätte, wie hart sie sind, wäre ich in der Lage gewesen, viel besser damit umzugehen, wenn es schwierig wurde!
Alles in allem bin ich sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Das war mein erstes großes europäisches Bergrennen, und ich habe so viel dabei gelernt. Allein dieses Rennen zu beenden, ist schon eine enorme Leistung, und ich bin stolz auf mich, dass ich mich durchgebissen und in den dunklen Stunden durchgehalten habe! Selbe Zeit, nächstes Jahr wieder?