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Das war der Montane Lapland Arctic Ultra 2024 (MLAU)

Erfahre mehr darüber, wie der dritte Montane Lapland Arctic Ultra verlaufen ist. Jenny Tough, eine der Teilnehmer, berichtet über ihre Erfahrungen.

Der letzte kalte Ultra von Montane ist vorbei! Der Montane Lapland Arctic Ultra 2024 hatte einen schwierigen Start, da die Temperaturen auf dem Trail wärmer waren als erwartet. Mehr über die Gesamtsieger und die Teilnehmerin Jenny Tough erfährst du im Interview mit Robert Pollhammer, dem Gründer und Leiter des Rennens...

Lapland Arctic Ultra 2024: Eine Übersicht

Der dritte  Montane Lapland Arctic Ultra startete unter schwierigen Bedingungen. Es war warm, was bedeutete, dass die Strecke aufgeweicht war. Fast alle Athleten, die zu Fuß unterwegs waren, benötigten Schneeschuhe und unsere Biker schoben ihre Räder mehr, als dass sie sie fuhren. Die Teilnehmer mit Ski waren nicht so stark betroffen.

Montane Lapland Arctic Ultra 2024

In diesem Jahr fanden auch erstmals unsere 20- und 50-km-Distanzrennen statt, sowie die Einweihung der Lapland Arena, mit einer Reihe an Veranstaltungen und lustigen Aktivitäten rund um die Startlinie neben dem Grand Arctic Resort in Överkalix. Dazu gehört auch ein Spaßrennen für Kinder. Viele Einheimische kamen, um diese Veranstaltung zu genießen und gleichzeitig unseren Start zu sehen, obwohl das Wetter nicht besonders schön war. 

Glücklicherweise sanken die Temperaturen nach zwei Tagen und die Wege froren so weit zu, dass unsere Teilnehmer/innen deutlich schneller laufen konnten. Für einige Athleten kam das zu spät. Eva zu Beck, Vedangi Kulkarni, Thomas Werner, Mal Smith, Jenny Tough, Daniel Gruber und Stefan Zahlten mussten die Läufe abbrechen, weil der weiche Schnee ihnen und im Fall von Eva auch ihrem Hund Vilk zu schaffen machte.

Auch bei der ersten Schleife des  MLAU musste die Strecke geändert werden. Überschwemmungen und Löcher in einigen Seen zwangen uns, einen anderen Weg zu nehmen. Glücklicherweise wurde die Gesamtdistanz dadurch nicht wesentlich beeinflusst. Zu diesem Zeitpunkt zündeten einige Athleten ihre Turbos. Guy Belcher (England) belegte auf der 185 km Distanz den 1. Platz. Zweiter wurde Steve Bentley (England) und der dritte Platz ging an Marc Franzten (Deutschland). Alle waren zu Fuß unterwegs.

Florian Reiterberger (Deutschland), der Sieger der MLAU 2022, konnte sich auf der 500 km-Distanz vom Feld absetzen. Er flog förmlich über die Ziellinie in Överkalix und gewann die MLAU 2024 auf seinem Fatbike. Obwohl er sich nicht hundertprozentig wohl fühlte und die Trails in den ersten Tagen nicht ideal waren, unterbot er seine Zeit von 2022 und kam am 8. März um 11.47 Uhr ins Ziel, 5 Tage, 2 Stunden und 5 Minuten nach dem Start. Die befreundeten Teilnehmer aus Frankreich, Mathieu Bonnier (auf Skiern) und Thierry Corbarieu (zu Fuß), belegten beide den zweiten Platz und erreichten Överkalix am 9. März um 8.17 Uhr.

Wieder einmal haben unsere Athleten ein großes Abenteuer erlebt. Wir haben viele glückliche Gesichter gesehen, sowohl an den Checkpoints als natürlich auch im Ziel. Unser Team hat sich um alle gekümmert und eine Atmosphäre geschaffen, die ich immer als "familiär" bezeichne. Wir lernten unsere Athleten wirklich gut kennen und sie lernten uns kennen. Natürlich gab es auch viel Leid, wie man es von einem Winter-Ultra erwartet, egal bei welchen Temperaturen und auf welchen Strecken. Da ist mentale Stärke gefragt.

Ich finde den Willen der Athleten bewundernswert. Dass 15 von 19 Athleten bei einem 500-km-Rennen wie diesem ihr Ziel erreicht haben, ist ein wirklich gutes Ergebnis. Von den Schnellsten bis zu den Langsamsten haben alle Außergewöhnliches geleistet und alle Probleme überwunden, seien es Schürfwunden, Blasen, Rückenschmerzen, Magenprobleme, Probleme mit dem Fahrrad und viele andere Wehwehchen. Herzlichen Glückwunsch an alle Finisher auf allen Distanzen!

Jenny Tough’s Race Rückblick

Mein Ziel beim MLAU war erstens die Verbesserung meiner Fähigkeiten im Extremwinter und zweitens der Kampf um eine Top-Platzierung im 500 km Rennen. Leider waren die Bedingungen für das erste Ziel zu warm und die matschigen Trails am ersten Tag hatten zur Folge, dass ich über 70 km mein Rad fahren schieben musste,  oft im Schnee stecken blieb oder sogar einbrach! 

Montane Lapland Arctic Ultra 2024 | Jenny Tough

Es hat viel Spaß gemacht und ich habe viele andere Teilnehmer kennengelernt. Ich habe mich zwar für die längere Strecke angemeldet, bin aber aufgrund der Bedingungen nach der Hälfte des Rennens auf die kürzere Strecke gewechselt. Ich fuhr die ganze Nacht, um das langsame Vorankommen wettzumachen und kam kurz nach Sonnenaufgang auf halber Strecke an. Nach einem einstündigen Nickerchen und einer Reparatur ging es weiter und zum Glück war die zweite Hälfte der Strecke etwas besser zu fahren. Die lange Nacht hatte mich auf einen Platz unter den Top 5 gebracht und ich war fest entschlossen, ihn zu halten. 

Der verschneite Weg durch die Bäume war wirklich schön, auch wenn die Überquerungen von Seen und Flüssen Dank schmelzendem Eis etwas riskant waren, da meine Reifen einsanken und eiskaltes Wasser um sie herum schwappte (oder um meine Füße, wenn der Schneematsch mich zum absteigen zwang!). Mitten in der Nacht hielt ich an, um eine Stunde lang am Wegesrand zu biwakieren und um die zusätzliche Winterausrüstung umzupacken, die ich auf 

Montane Lapland Arctic Ultra 2024 | Jenny Tough

Erfrischt durch ein Nickerchen ging es in gutem Tempo zurück nach Overkalix. Ich freute mich, dass ich als erste Frau ankam und den inoffiziellen zweiten Platz auf der 185 km langen Strecke belegte, nachdem ich mehrere Läufer überholen konnte, die während ich schlief, an mir vorbei zogen. Auch wenn mein Ergebnis nicht offiziell gewertet wird, da ich für die längere Strecke gemeldet war, bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich bin froh über meine Entscheidung und die zusätzliche Zeit (und dass ich nicht völlig fertig war!) hat es mir ermöglicht, mit meinen Freunden, die gekommen waren, um das Rennen zu filmen, eine Nachtwanderung zu machen. Wir hatten eine tolle Zeit im Winterwunderland im schwedischen Lappland.

Ich habe viele blaue Flecken von den endlosen Stürzen durch den nassen Schnee, aber ich bin mit neuem Vertrauen in meine Winterexpeditionsfähigkeiten zurückgekehrt. Nächstes Jahr werde ich wieder dabei sein. Denn Abenteuern im Schnee sind einfach klasse!

Was kommt als nächstes?

Wir haben noch eine weitere Herausforderung bei Minusgraden in dieser Saison! Ich bereite mich auf das epische Grand Traverse Ski vor, das in den verschneiten Rocky Mountains von Colorado, USA, stattfinden wird. 

Montane Lapland Arctic Ultra